Effiziente Zähne - Die Geschichte des Reißverschlusses


Er beißt für uns seine Zähne zusammen, hält vereint, was zusammengehört und stärkt uns nicht nur den Rücken: Die Rede ist vom Reißverschluss. So unersetzlich der Zipper heute ist, so lange dauerte sein Weg bis zum Durchbruch.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts übernahmen Knöpfe, Bänder und Schnüre die Aufgabe, die heute der Alleskönner aus Metall oder Kunststoff übernimmt. 1851 sollte dies ein Ende haben, wäre es nach Elias Howe gegangen. Der Amerikaner erlangte als Erfinder der Nähmaschine Berühmtheit, als Vater des Reißverschlusses ging er jedoch nicht in die Annalen ein, auch wenn das erste Patent dazu von ihm stammt. Sein Verschlusssystem scheiterte in der Realität: Es war einfach nicht funktionstüchtig und Whitecomb L. Judson ging es rund 40 Jahre nur wenig besser. Zwar kam sein „Klemmöffner und -schließer für Schuhe, denn der amerikanische Ingenieur auf der Weltausstellung in Chicago präsentierte, wenig später in Schuhen zum Einsatz, die Leistung haperte jedoch noch. Entweder verklemmten die Haken und Ösen bereits beim Schließen, oder sie drohten im ungünstigsten Moment aufzuspringen. 

Erst Gideon Sundbäck schaffte 1912, was seine Vorgänger erfolglos versuchten. Der Schwede entwickelte eine Funktionsweise, die auch heute noch als das gebräuchliche System gilt: Zwei biegsame Stoffstreifen werden an deren Seiten mit Metall- oder Kunststoffzähnen versehen, die zum Schließen mit einem Keil aneinandergepresst werden. Später ermöglichte Sundbäck mit einer weiteren Erfindung die maschinengesteuerte Serienproduktion des Reißverschlusses. Zum Massenprodukt wurde dieser allerdings erst nach dem zweiten Weltkrieg, etwa als Bestandteil von Überschuhen, die die amerikanische Firma B.F. Goodrich 1923 auf den Markt brachte. Ein Angestellter dieser Firma sorgte übrigens für die in Amerika noch heute übliche Bezeichnung „zip“ – das englische Wort für Schwung, Pep und Elan. 

Den letzten Schliff für den europäischen Markt versetzte der Schweitzer Martin Othmar Winterhalter dem neuen Must-Have. Er erwarb im selben Jahr das Patent für Europa und ersetzte die Klemmbacken mit den heute übrlichen Rippen und Rillen.


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